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Eschweiler Zeitung, 11 Oktober 2007

Bei der Qual der Studienwahl ist guter Rat teuer

Start der "Hilfen zur Berufsfindung" in der Bischöflichen Liebfrauenschule.
Studienberater Wolfgang Loggen rät, sich zu informieren.


Eschweiler. "Was mache ich nach der Schule?" Diese Frage stellen sich Jahr für Jahr Millionen junger Menschen. Studieren oder lieber eine Ausbildung beginnen - die Möglichkeiten sind vielfältig.
Um den Schülern ein wenig unter die Arme zu greifen, veranstaltet die Bischöfliche Liebfrauenschule seit nunmehr 27 Jahren die "Hilfen zur Berufsfindung". Am Montag, 15. Oktober, stehen die ersten der insgesamt 22 Informationsveranstaltungen auf dem Programm. Zum Einstieg war am Dienstagabend der Leiter der Zentralen Studienberatung der RWTH Aachen, Dipl. Ing. Wolfgang Loggen, zu Gast in der Aula der Schule. Sein Thema: "Was erwartet die RWTH von ihren zukünftigen Studierenden?"
Wolfgang Loggen, selbst in Eschweiler geboren, begann mit einer verblüffenden Zahl. Die Fragte, wie viele verschiedene Studiengänge in Deutschland angeboten werden, beantwortete nämlich keiner der Anwesenden richtig. 10 000 sind es! Da den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach.

"Nach dem Abitur wissen nur etwa 20 Prozent der Schüler, wohin der Weg führt. Das ist nicht befriedigend." Genau aus diesem Grund wollen Loggen und seine Kollegen frühzeitig über das Studium und vor allem die richtige Wahl aufklären.

Kommende Studenten müssen sich nämlich mit einer veränderten Hochschullandschaft auseinandersetzen. Die Zahl an Studiengängen steigt weiter, viele Universitäten stellen auf Bachelor/Master um, manche Hochschulen positionieren sich nicht klar und das Thema Studiengebühren kommt ohnehin bei jedem angehenden Studenten auf den Tisch. Klingt negativ, also warum überhaupt studieren? Wolgang Loggen nannte die Vorteile: Absolventen einer Hochschule sind seltener arbeitslos, verdienen überdurchschnittlich, sind zufriedener und seltener krank.

Wer sich für das Studium entschieden hat, muss aber auch wissen, was er studieren will. "Man sollte sich ganz konkret überlegen, was man mit dem Studium später machen möchte", appellierte Loggen für eine fundierte Entscheidung, bei der auch die Eignung wichtig ist. "Wenn ich BWL studieren möchte, muss ich auch schon mal einen Blick in den Wirtschaftsteil einer Zeitung werfen. Wer sich dafür nicht interessiert, ist für dieses STudium nicht unbedingt geeignet."

Loggen plädierte dafür, sich frühzeitig und umfassend zuu informieren. Dann können auch viele Irrtümer ausgeräumt werden. Die häufigsten zählte der Studienberater auf. "Besser irgendein Studium als gar kein Studium" sei ein ebenso weit verbreiteter Irrtum wie "Geisteswissenschaften sind leichter zu studieren als Ingenieur- und Naturwissenschaften". In diesem Zusammenhabg wies Loggen auch darauf hin, dass Männnerdomänen wie Maschinenbau auch durchaus für Frauen geeignet seien und dass Naturwissenschaften nicht nur aus Biologie bestünden. Zudem sei ein schlechtes Abiturzeugnis kein Hindernis zu studieren. Sofern kein Numerus Clausus den Start verhindere. An Eltern und Lehrer appellierte er, nicht zu drängen, ssondern zu beraten.

Eines legte Wolfgang Loggen den zukünftigen Studenten besonders ans Herz: "An der RWTH ist keine Pizza-Service-Mentalität gefragt. Es liegt an ihnen, was aus dem Studium wird." Es sei mehr Stoff zu lernen und das Lerntempo sei höher.

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